Jugendarbeiter

Wie jedes Jahr nahmen die Mitarbeiter*innen der MOJA auch heuer wieder an der Fachtagung für Mobile Jugendarbeit in Reichenau an der Rax teil.

Vom 5. – 6. Mai 2025 trafen sich Jugendarbeiter*innen aus ganz Niederösterreich um sich weiterzubilden und zu vernetzen. Das Aus- und Weiterbildungsangebot der Kinder- und Jugendhilfe beinhaltete wieder 4 unterschiedliche Workshops aus den unterschiedlichsten Bereichen der Jugendarbeit.

Weitergebildet wurde zu den Themen Klimaschutz, Gaming, Erlebnispädagogik und De- & Prebunking (Falschmeldungen und Manipulationen erkennen und widerlegen)Diese Aus- und Weiterbildungsangebote boten uns neue und spannende Einblicke in teils neue Bereiche.

Wie jedes Jahr wurden wir hervorragend verköstigt und wir konnten nach den Workshops, die Stille und die frische Luft an der Rax genießen.

Den Abend haben wir dann gemeinsam mit Musik, Vernetzungen, guten Gesprächen und Spielen ausklingen lassen.

Danke und (hoffentlich) bis zum nächsten Jahr,

Eure MOJA’s

Zwar leben wir in einer Zeit in der sich die Geschlechterrollen langsam aufweichen und gerade in Sozialen Medien, Filmen und Serien Frauen* und Männer* Nicht-geschlechterrollenkonforme Rollen darstellen und damit Vorbilder für Jugendliche in ihrer Entwicklung sein können. Trotzdem bleiben viele Bilder, die uns seit Jahrtausenden vermittelt werden bestehen.

Das Rollenbild, das Burschen* und jungen Männern* immer noch vermittelt wird, ist das eines „starken Mannes“, der wenig bis keine Emotionen zulassen darf und niemals Schwäche zeigen sollte. Auch wird weiterhin vermittelt, dass Männer* die dieser Vorstellung von Männlichkeit nicht entsprechen, keine „richtigen Männer“ sind und sie deshalb abgelehnt werden müssen.

Das Rollenbild mit dem Mädchen* und junge Frauen* konfrontiert sind ist immer noch geprägt von der Vorstellung, es sei ihre von Natur gegebene Aufgabe sich um die Reproduktionsarbeit (Kindererziehung, Haushalt, Mental Load von Partnerschaftlichen Beziehungen) und die sozialen und emotionalen Komponenten des Zusammenlebens in der Gesellschaft zu kümmern.

Es gibt heutzutage ein Verständnis dafür, dass Weiblichkeit* und Männlichkeit* gesellschaftlich konstruierte Erwartungen sind, die nicht erfüllt werden müssen. Dieses Verständnis kann allerdings in Verbindungen mit den alten Rollenbildern, die noch immer in unseren Köpfen verankert sind, dazu führen, dass es zu einer Art Selbstausbeutung („Ich muss alles sein“) kommt.

Aus „Ich kann alles sein und muss mich nicht an die Geschlechterrollenspezifische Verhaltensanforderungen halten“ wird ein „Ich muss alles sein und sowohl die Fähigkeiten haben die meinem biologischen Geschlecht zugeordnet werden, als auch die Fähigkeiten und Kenntnisse, die dem anderen Geschlecht zugeordnet werden“.

In unserer Arbeit als Sozialarbeiter*innen im Streetwork fällt uns auf, dass sich deutlich weniger Mädchen* als Burschen* im öffentlichen Raum aufhalten. Auch in den von uns mitbetreuten Jugendtreffs halten sich weniger Mädchen* auf. Insgesamt sind die Jugendlichen, mit denen wir Kontakt haben zu 2/3 männlich*. Wir möchten deshalb ein Angebot exklusiv für Mädchen* zwischen 12-23 Jahre schaffen und ihnen 2x monatlich einen Raum zur Verfügung stellen, in dem sie Zeit verbringen, geschlechterspezifische Angebote und Inputs der Sozialarbeiter*innen nutzen, sich austauschen und einfach Spaß haben können. Der Mädchen*treff soll ein Angebot sein, in dem sich die Nutzer*innen wohl und sicher fühlen können.

Ziel des Projektes „Mädchen*treff“ ist es einen Raum speziell für Mädchen* und junge Frauen* zu bieten, in dem sie sich entfalten, Zeit miteinander verbringen und Thematiken besprechen können, die ansonsten keinen Platz finden. Es sollen inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden, die von den Mädchen* selbst eingebraucht werden können. Speziell für Mädchen* mit Migrationshintergrund oder anderen Religionsbekenntnissen, die sonst oft ausgegrenzt werden, soll der Raum als Rückzugsort dienen.

In der Jugendarbeit ist aktive Teilhabe der Nutzer*innen ein wichtiger Grundpfeiler. Durch das Einbringen in das Projekt sollen die Mädchen* Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit erleben. Im Rahmen des Mädchen*treffs können die Besucher*innen aktiv beim Erstellen des Programms mitwirken. Sie können ihre Hobbies einbringen, ihre Interessen teilen und dabei Wissenvermittler*innen für die anderen Mädchen* sein und Themen einbringen, über die sie noch mehr Kenntnis erlangen möchte und die von den Sozialarbeiter*innen aufbereitet werden.

Ab 20.05.2025 jeden zweiten Dienstag von 16:00 bis 17:30 im Jugendtreff BAGX in Brunn am Gebirge (Leopold-Gattringer Straße 4)

Die Wand an der SCS, welche gestaltet wurde

Die Graffitiaktion wurde auf 2 Tage aufgeteilt und wird von einem professionellen Künstler (Thomas Hawlicek) angeleitet und fanden am 11. und 12. April statt.

Der erste Tag fand im Jugendtreff Black-Box in Wiener Neudorf statt. Hierbei wurde zunächst die Geschichte von Graffiti gelehrt und die Grundlagen erklärt. Danach ging es an die Erstellung von Skizzen, welche dann unter Anleitung des Künstlers an die legale Wand in Wiener Neudorf umgesetzt, bzw. gesprüht wurden. Es ist also Kreativität und Geschick gefragt. Dort konnten die Jugendlichen frei entscheiden was sie auf die Wand sprühen möchten (mit Ausnahme von rassistischen, sexistischen oder ähnlichen Botschaften).

Dabei sollte den Jugendlichen diese Form der künstlerischen Selbstverwirklichung nähergebracht werden. Gleichzeitig werden legale Möglichkeiten und gegenseitiger Respekt an der Wand gelehrt (wo und wie darf ich Sprühen, welche Bilder sollte ich (eher) nicht übermalen usw.).

Beim zweiten Tag beteiligten sich die Jugendlichen bei der Umsetzung des Designs vom Künstler an der Fläche der SCS. Dabei skizzierte der Künstler Thomas, zunächst das Bild an die Wand. Die Teilnehmer*innen konnten dann die Flächen ausmalen und die gelernten Techniken umsetzen. Im Anschluss wurde das Bild noch vom Künstler etwas überarbeitet und nachgebessert.

Dadurch konnten Interessierte im Außenbereich der SCS an der Gestaltung teilnehmen und sich damit aktiv, partizipativ an der Änderung der Wand beteiligen. Dadurch soll vermittelt werden, dass es Möglichkeiten gibt, das Erscheinungsbild im öffentlichen Raum mitgestalten und ändern zu können. Hierbei liegt der Fokus auf Selbstermächtigung.

Mit April über nimmt Peter Nöbauer die Leitung der MOJA und den Jugendtreffs im Bezirk Mödling.

Er war davor fast 11 Jahre für die Einrichtungen des Tenders im Bezirk Gänserndorf verantwortlich und war viele Jahre in Wien im Bereich der Mobilen und Offenen Jugendarbeit tätig. Unser bisherige Leiter Bernhard Kuri, wechselt vereinsintern und ist jetzt in der Geschäftsführung des Tenders tätig.

DSA Peter Nöbauer

Die MOJA ist von 20.12.2024 bis zum 2.1.2025 auf Urlaub. Wir freuen uns auf 2025!

Bei Bedarf haben wir hier einige Notfallnummern zusammen gefasst!

16 Tage gegen Gewalt an Frauen: Gemeinsam ein Zeichen setzen!

Vom 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, finden weltweit die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt. Auch im Bezirk Mödling möchten wir als MOJA aktiv werden, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.

Gewalt gegen Frauen ist eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen – jede dritte Frau weltweit erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt. Doch auch psychische Gewalt, digitale Übergriffe und wirtschaftliche Abhängigkeiten zählen dazu. Gemeinsam wollen wir ein Bewusstsein schaffen, Tabus brechen und Solidarität zeigen.

Wir ermutigen euch, euch in diesen 16 Tagen zu engagieren. Ob bei einem Infostand, über Social Media oder bei anderen Aktionen – jede Stimme zählt! Lasst uns Zeichen setzen für Respekt, Gleichberechtigung und ein gewaltfreies Leben für alle. Gewalt gegen Frauen geht uns alle was an!

Die MOJA steht für eine Welt, in der jede*r sicher ist. Habt ihr Ideen für eine Aktion, wollt mit uns aktiv werden oder habt Fragen? Meldet euch bei uns!

#OrangeTheWorld #16Tage

Anlässlich der Nationalratswahl am 29.9.2024 veranstaltete die MOJA in der Anlaufstelle Wiener Neudorf eine Wahlwette. In den Räumlichkeiten der BlackBox konnten die Jugendlichen ihre Einschätzung welche Partei wie viele Stimmen bekommt am 26.9. abgeben. Das regte zur Diskussion und politischen Aufklärung unter den Jugendlichen und mit den Sozialarbeiter*innen an. Die Wahlwetten-Box wurde partizipativ mit Jugendlichen gestaltet und auch der Wunsch nach einem solchen Programmpunkt wurde von Jugendlichen eingebracht. Insgesamt nahmen rund 10 Jugendliche Teil, der*die Gewinner*in wurde am 10.10. wieder im Zuge der Anlaufstelle gekrönt und bekam einen kleinen Siegespreis im Form einer Fahrradente und Süßigkeiten. Außerdem können die Jugendlichen durch das Zurückbekommen ihres Wahlwetten-Zettels ihre Einschätzung vom politischen Geschehen überprüfen und wenn erwünscht begleitet reflektieren. Wir freuen uns sehr, dass die Wahlwette gute angenommen wurde und zu spannenden Gesprächen geführt hat und sind schon auf die nächste gespannt!

Mehr als jedes 5. Kind/jede/jeder 5. Jugendliche in Österreich ist von Armut betroffen.

78.000 Kinder und Jugendliche können sich keine ausgewogene Ernährung leisten. Das sind 3 Mal so viele Menschen, wie in der Stadt Mödling leben! (Statistik Austria 2023)

Armutsbetroffene Jugendliche konsumieren häufiger zuckerhaltige und energiedichte Speisen, da dieser billiger sind als gesunde Nahrungsmittel. Dementsprechend wirkt sich Armut auch über die Ernährung negativ auf die Gesundheit von Jugendlichen aus.

In der Arbeit als Streetworker*innen erleben es die Mitarbeiter*innen der MOJA häufig, dass sie Jugendliche treffen, die am Nachmittag sagen, dass sie den ganzen Tag noch nichts gegessen haben. Viele Jugendliche sind es weiters gewohnt, alleine oder vor dem Handy oder Fernseher zu essen. Essen als soziale Aktivität ist somit eher unbekannt.

In armutsbetroffenen Haushalten bleibt oft kein Geld für die Anschaffung von neuer Kleidung. Gleichzeitig werden jährlich etwa 221.000 Tonnen Textilen entsorgt (Umweltbundesamt 2022).

Es wird uns auch immer wieder erzählt, dass die Kleidung in der Familie weitergegeben werden muss oder, dass beispielsweise kein Geld für eine neue Winterjacke vorhanden ist.

Jugendliche brauchen Kleidung nicht nur um sich zu kleiden, sondern auch um ihrer Identität Ausdruck zu verleihen.

Armut schließt von vielen sozialen Aktivitäten aus, da zum Beispiel das Ausgehen mit Freund*innen oft mit Konsum verbunden ist. Die betroffenen Jugendlichen leiden unter sozialer Ausgrenzung. Außerdem haben sie das Gefühl die Armut verheimlichen zu müssen, was zu zusätzlichem Stress führt.

Die MOJA kocht ab Oktober 2024 im Rahmen der Soul Kitchen zusammen mit Jugendlichen. Dies schließt die gemeinsame Planung der Speisen, den Einkauf, das Zubereiten und das Essen mit ein. Es wird ein Miteinander gefördert, um Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, in der Gruppe (voneinander) lernen zu können. Die Soul Kitchen findet in den Jugendtreffs des Verein Tender im Bezirk Mödling und in den Anlaufstellen der MOJA statt.

Die Soul Kitchen beinhaltet auch eine mobile Küche. Somit können Jugendliche an den Orten, an denen sie sich aufhalten und angetroffen werden, einfach am Kochen teilnehmen. Das Angebot ist niederschwellig und leicht nutzbar.

Jugendliche werden mit der Soul Kitchen im Raum Mödling durch regelmäßiges gemeinsames Kochen und Essen bei einer ausgewogeneren Ernährung und sozialer Teilhabe unterstützt und können neue Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln. Die Förderung der sozialen Kompetenzen durch Aktivität miteinander ist ein Hauptaugenmerk des Projekts.

Es wird eine Durchmischung von Jugendlichen, die unterschiedliche ökonomische Hintergründe haben, gefördert. Es können alle Teilnehmenden von der gemeinsamen Aktivität profitieren. Es ist keine Transparenz über die ökonomische Situation notwendig, um einer Stigmatisierung vorzubeugen.

Die MOJA bietet außerdem mit dem Projekt Kleiderstange seit Juli 2024gebrauchte Kleidung für Jugendliche an. Zusätzlich gibt es im Bedarfsfall die Möglichkeit, neue Unterwäsche (Unterhosen und Socken) sowie Hygieneartikel (wie Periodenpantys, Binden und Tampons), zu erhalten.

Die Versorgung mit gebrauchter Kleidung führt neben der Notwendigkeit für armutsbetroffener Jugendliche zur Vermeidung von Textilmüll und ist somit ein wichtiger Beitrag für Nachhaltigkeit.

Die MOJA wurde bei diesem Projekt von dem EVN Sozialfond bei der Projektumsetzung und Durchführung gefördert.

Am 25.9 hat der dritte Teil des Graffitiprojekts im Innenhof des Jugendtreff PDJ’s stattgefunden. Der Graffitikünstler Make your Mark hat es, wie die vergangen Male, super angeleitet und alle Teilnehmer*innen hatten einen großen Spaß.

Im Zuge des Projekts wurde der letzte Teil der Jugendtrefffassade gestaltet. Zusätzlich wurden auch zwei große Fahrradkartons künstlerisch bearbeitet. In einem vorangegangenem partizipativem Prozess wurden, von den Betreuerinnen des Treffs, gemeinsam mit Jugendlichen, Motive für die Kartons ausgearbeitet. Gemeinsam mit der Unterstützung des Künstlers wurden diese, auf die Kartons gesprüht. Die Kunstwerke werden, sobald die Farbe getrocknet ist, im Jugendtreff aufgehängt.

Am 31.08 veranstaltete die MOJA das jährliche Fußballturnier in Kaltenleutgeben. Dabei traten insgesamt 4 Teams zu je 5 Personen gegeneinander an. Der Fokus lag klar auf Spaß am gemeinsamen Fußballspielen und es wurde darauf geachtet, dass die Teams fair aufgeteilt sind. Obwohl es ein Gewinner-Team gab, bekam jeder Teilnehmer eine Medaille als Erinnerung. Gepfiffen wurde das Turnier von unserem Kollegen David. Als Abkühlung wurde ein Pavillon aufgestellt und kalte Getränke bereitgestellt. Snacks durften natürlich auch nicht fehlen. Das Turnier war ein voller Erfolg und wir bekamen viele positive Rückmeldungen von Jugendlichen. Wir freuen uns bereits auf das Turnier im Sommer 2025!

Am 11. Juni waren Anna und David am Mödling Bahnhof und haben dort einen Stand betreut. Jugendliche konnten sich kostenlose Snacks und Getränke in unseren gemütlichen Liegestühlen gönnen und ganz bequem mit uns Gespräch kommen.

Auch Erwachsenen Personen konnte so die Arbeit der MOJA näher gebracht werden.